Gunter H. Hertling

Zwischen Imagination und Realität

Gottfried Kellers Ästhetische (Un)Vereinbarkeiten in der Landschafts- und Erzählmalerei seines Grünen Heinrich (II: 1879/80)

Erscheinungsdatum: 01.12.2010, 120 Seiten ISBN: 978-3-8260-4438-0
Fachgebiet:
Autor*innen:Gunter H. Hertling

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Beschreibung

Unter seinen Zeitgenossen C. F. Meyer (1825-1898), Theodor Storm (1817-1888) und Theodor Fontane (1819-1898) zählt Gottfried Keller (1819-1890) zu den vier bedeutendsten poetischen Realisten des 19. Jahrhunderts. Wie bekannt, zeichnen sich ihre Lyrik und Erzählkunst darin aus, dass sie das Phantastische, das Märchen- und imaginär Traumhafte in der Nachahmung der empirischen Wirklichkeit vereinbaren, und zwar so, dass diese zwei grundsätzlich unterschiedlichen Wirklichkeitsebenen nahtlos zusammen fl ießen und sogar in einander aufgehen. Die vorliegende textkritische Untersuchung zu Kellers psychologisch dichterischem und großenteils autobiographischem Entwicklungsroman Der Grüne Heinrich in der zweiten Fasssung von 1879/80 weist Kellers frühe Zweifel, Bedrängnisse und Verzweifl ungen als Landschaftsmaler nach, eine wirklichkeitsgetreue Realistik mit dem Imaginären zu vereinbaren. Heinrich Lee, der Protagonist und junge Künstler (Landschaftsmaler), wird sich im Verlaufe seiner in- und ausländischen Bildungsstadien der schwierigen (Un)Vereinbarkeit des Imaginären mit der empirischen Wirklichkeit bis zur Verzweiflung bewusst. Heinrichs Weg zeigt aber auch eindeutig Kellers schrittweises Gelingen, diese scheinbar auf Unversöhnbarkeit angelegten ästhetischen Widersprüche in seiner Landschaftsmalerei und vor allem in seiner Erzählkunst stilvoll mit einander zu verfl echten. Hertlings kritische Werkanalyse zeigt nicht nur Heinrich Lees frühe Realisierung der ästhetischen Diskrepanzen zwischen schöpferischer Phantasie und Imagination einerseits, entgegen einer scheinbar unbeugsamen Realität andererseits, sondern auch die Möglichkeit einer Vereinbarung beider Seinsebenen im Bereich der Landschafts- und Erzählmalereien. Es ist der poetische Realist, der sich letztlich das „Recht“ aneignen kann, „auch im Zeitalter des Fracks und der Eisenbahnen, an das Parabelhafte, das Fabelmässsige ohne weiteres anzuknüpfen, ein Recht, das man sich durch keine Kulturwandlungen nehmen lassen soll.“ (Keller, 1881) Der Autor G. H. Hertling studierte Germanistik (und Geschichte) an der University of California, Berkeley. 1974 Ordinarius in Seattle.

Zusätzliche Information

Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten120
Erscheinungsdatum01.12.2010
ISBN978-3-8260-4438-0   //   9783826044380
EinbandartBroschiert / Geheftet
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Hertling, Gunter H.

G. H. Hertling studierte Germanistik (und Geschichte) an der University of California, Berkeley. 1974 Ordinarius in Seattle.